12.11.2010

Non serviamus

Warum sind Schriftsteller eigentlich solche Eigenbrötler?

Es wird besser, keine Frage und es gibt auch genügend Tätigkeiten, bei denen man traditionell noch einsamer ist, aber mir will es immer noch nicht in den Kopf, warum ich immer nur allein Schreiben sollte.

Klaro zusammen zu schreiben klappt ungefähr genauso gut wie gleichzeitig zu mehreren an einem Bild zu malen, aber auch in der Literatur gibt es Spezialisten. Ich weiß wo ich meine Probleme habe und da wäre es natürlich schön, wenn es jemanden geben würde, der genau die Stellen für mich übernimmt, an denen es mich über meine eigenen Wörter schmeißt.

Aber auch so finde ich Kooperationen eine super Idee. Warum? Wegen der Ideen. Ja klar, als Schriftsteller bin ich schon per definitionem ein Genie und so, aber wo kommen die kleinen Ideen her? Wenn zwei Gehirne ganz lieb zueinander sind.

Deswegen möchte ich hiermit für den fünften Band der Memphisto-Pentalogie ganz offen und ungeniert zum gedanklichen Gruppenkuscheln aufrufen.

Ich stell mir das so vor: Ich fang einfach mal mit dem Buch an und jeder der Lust hat, steigt irgendwo auf dem Weg mit ein und wieder aus. Schreibt ein Kapitel oder zwei, erfindet einen Protagonisten oder bringt einen um die Ecke. Oder wirft pauschal nach allen drei Seiten ein erfrischendes "Also ich find das Buch kacke!" ein. Es ist leichter andere Bücher besser zu machen als eigene zu schreiben, also will ich mal versuchen Band 5 der Pentalogie "Non serviamus" als fremdes Buch zu sehen.

Wenn es nicht mein Buch ist, wessen Buch ist es dann? Es kann euer Buch sein, wenn ihr wollt.
Und vielleicht entwickelt sich daraus mehr. Ich kann nicht sagen, ob Schriftsteller wie eine Band oder eine Artistengruppe funktionieren können, aber die Vorstellung gefällt mir.
Deswegen: Manege frei.

Ich freu mich darauf von euch zu hören.

2 Kommentare:

  1. Ich habe so etwas schon in den weiten des Internets gesehen. Dabei ging es darum, eine Geschichte zu schreiben, die der jeweilig andere Blog dann weiterführte. Aber an einem Buch als Gemeinschaft zu arbeiten?
    Ich würde durchdrehen. Zu viele Köche versalzen den Brei, wie es so schön heisst.
    Grüsse

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  2. viel einsam, viel melanchonisch, und darum dann seine Gedanken- und Seelenleeben um uns herum zu beschreiben....

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