26.10.2009

Was man als Schreiber mal getan haben muss 2: Pfeife rauchen

(und dabei cool aussehen)

Ja, ich gestehe: Ich war ein Raucher. Ein Pfeifenraucher. Oder eher ein Pfeifenpaffer, denn hätte ich auch nur ein Mal den Rauch eingeatmet, dann wäre es vorbei gewesen mit der (eingebildeten) Coolness.

Old vietnamese woman by Tormod Sandtorv.

Ich weiß nicht, wer zuerst die Idee hatte, ein Stück Pflanze in ein anderes Stück Pflanze zu stopfen, Feuer daran zu legen und dann daran zu saugen, aber er scheint damit das Bedürfnis vieler Menschen getroffen zu haben.

Pfeife rauchen ist wie Whiskey trinken oder Oldtimer fahren: Teuer, unnötig, schädlich für Gesundheit und Umwelt und vor allem eines: spaßig.

Ich habe den Verdacht, dass der Spaß nicht aus der Sache an sich kommt, sondern aus dem Brimborium, das man darum machen kann, zumindest ging es mir so. Pfeifentabak riecht um einiges besser als das, was in Zigaretten kommt und wenn ich was anderes mit ihm hätte machen können als verbrennen, hätte ich das getan.

Die Krümel und Fasern zwischen den Fingern zu spüren, sie sorgfältig in die Pfeife zu schieben und dann festzudrücken war fast der beste Teil an der ganzen Prozedur. Und natürlich das Anzünden. Ich habe es irgendwann hinbekommen, dass mir das Ding nicht mehr nach 5 Minuten ausging, aber wie man eine Pfeife richtig stopft, weiß ich deswegen noch lange nicht.

Es ist ein Geheimwissen, das man ebensowenig aus Büchern oder durch Abschauen lernen kann wie einen Wein zu verkosten oder wie man küsst.
Man muss einfach seinen eigenen Weg finden und da sind wir auch schon beim Kern der Sache: Individualität. Eine Zigarette kann sich jeder anzünden. Aber um eine Pfeife zu meistern, sie richtig zu füllen und zu putzen braucht es Geduld. Geduld, die einem Schriftsteller gut zu Gesicht steht.

Warum habe ich dann aufgehört Pfeife zu rauchen?

Weil das Zeug einfach nicht schmeckt! Bäh!

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