21.05.2008

Was ist ein Blog?

Wer lesen kann vergisst leicht, dass es Menschen gibt, die das nicht können. Wer sehen kann, denkt meistens nicht an Blinde und wer einen Blog schreibt muss erst darauf hingewisern werden, dass dieses Konzept noch gar nicht so alt ist, viele noch nicht einmal das Internet verdaut haben und es viele viele "Hä?" verursacht.

Also ich weiß nicht genau, was ein Blog ist, fragt das bitte die Allwissende Müllhalde, aber ich will versuchen zu erklären, was das hier alles ist und was das soll und was man am besten macht, wenn man hiermit durch ist.

Das hier ist ein Blog. Eigentlich eine Website, aber im Unterschied zu einer Website wie man sie kennt gibt es keine Unterseiten mit News, Fotos, Gästebuch und Co., sondern den Hauptbereich mit meinen weisen Worten, die ich euch vom Berge Horeb (oder Parnassus, wenn euch das lieber ist) herunterbringe und noch eine Randleiste in der sich Links, Zitate und alles andere tummeln, was man so für wichtig hält, aber global gesehen nicht wichtig ist.

Im Hauptbereich erscheinen mehr oder weniger regelmäßig Texte oder Bilder, die Links enthalten oder auch nicht. Anders als in einer Zeitung können diese Beiträge auch noch nachträglich ergänzt und verbessert werden. Viele Blogger machen das kenntlich, indem sie "Update" oder so was in der Art schreiben.
Wichtig ist jedenfalls, dass die Beiträge optimalerweise sinnvolle Tags besitzen. Das sind kleine Etiketten, die eine Idee davon geben, worum es in dem jeweiligen Eintrag geht.

Und wenn man auf so einen Begriff klickt, rotten sich automatisch alle Beiträge mit dem gleichen Tag zusammen und warten nur darauf den Lesern eins überzubraten.

Man kann aber auch am Ende der Seite auf den Link zu den älteren Artikel klicken und sich langsam durcharbeiten.

Inzwischen hab ich über 200 Einträge zusammen, da lohnt es sich dann auch einzelne als Best-of nochmal eigens zu verlinken.

Sehr wichtig ist auch die Linkliste. Ich glaub man nennt die auch Blogroll, auch wenn nicht nur Blogs darunter zu finden sind. Zum einen um weitere schöne Seiten zu finden, auf denen man seine Zeit verschwenden kann, zum anderen wegen quid pro quo, man möchte ja auch von möglichst vielen anderen Bloggern verlinkt werden.

Es gibt einige Anbieter, bei denen man kostenlos einen Blog anlegen kann. Ich hab Blogger genommen, weil ich eh schon einen Google-Account hatte.

Später bin ich dann auf den Trichter gekommen, dass ich zudem auch noch Feedburner verwenden könnte. Da bekommt man nicht nur gesagt, wie viele Leute den Blog besucht haben, sondern auch wo die hergekommen sind, welchen Browser sie benutzen und so weiter. So viel zum Thema "Gläserner Bürger" aber für einen Blogger nicht unpraktisch. So erfährt er zum Beispiel welcher seiner Einträge am beliebtesten ist.

Und wenn ein Blogger genügend Leute auf seinen Blog lockt, kann er damit auch noch Geld verdienen. Wenn er Werbung mit einbindet verdient er an jedem Klick oder jedem Kauf, der so zu Stande gekommen ist. Das lohnt sich aber erst, wenn wirklich viele Leute auf die Werbung klicken.

So weit so verwirrend. Hinzu kommt das Selbstverständnis von Bloggern. Es gibt immer solche oder solche, aber die meisten bestehen auf ihre Unabhängigkeit. Da kann es schon passieren, dass ein Unternehmen ausgebuht wird, wenn es einen Blogger höflich fragt, ob er nicht Lust hätte was über das Unternehmen zu schreiben. Andererseits haben auch viele Unternehmen einen eigenen Blog.

Oder korrekterweise ein eigenes Blog, denn das Wort Blog setzt sich aus Web + log zusammen. Mitte der 90er ging es langsam los mit dem Bloggen, damals noch mehr in Form und Selbstverständnis von Online-Tagebuchschreibern. Zehn Jahre später sind sie dann im Mainstream angekommen.

Ach ja: Es gibt mehrere Möglichkeiten einen Blog zu lesen. Einer ist es einfach die URL einzugeben, ein anderer den Blog als RSS-Feed zu abonnieren. Wenn man sich mit allem eindeckt, was einen interessiert ist man schnell bei 100 Abonnement oder mehr. Und da manche Blogs Gemeinschaftsarbeiten von mehreren Bloggern sind und mehrmals täglich mit neuen Beiträgen erweitert werden hat man schnell ordentlich Stoff zum Lesen.

Unten (zumindest momentan) auf meinem Blog kann man meine Blog-Empfehlungen sehen, alles was ich im Malstrom der Blog besonders interessant gefunden habe.

Und dann kann man sich den Blog auch noch als Email schicken lassen.

Die meisten Blogs bieten auch die Möglichkeit Kommentare zu hinterlassen, was als Rückmeldung für den Autor und für interessierte andere Leser recht praktisch ist. Manche halten davon nichts, weil sich auch hier Spam ansammelt, der aussortiert werden muss. Aber momentan hält es sich hier in Grenzen, da lasse ich noch jeden kommentieren, der will.

Und was fängt man mit diesem Wissen an? Was man will. Geld verdienen, sich profilieren oder nütliche Infos unter die Leute bringen.

Mir jedenfalls macht Bloggen Spaß und ich lerne dadurch immer wieder was Neues.

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