02.04.2008

The unicorn sonata

Ein Roman von Peter S. Beagle

Josefine Rivera ist ein ganz normales Mädchen in einer typischen amerikanischen Kleinstadt (also eine große Shoppingmall mit ein paar Häusern drum herum). Sie geht zur Schule, besucht regelmäßig ihre Großmutter im Altenheim und jobbt im Musikladen von Herrn Papas.

Eines Tages während Sie den Laden hütet, betritt ihn ein unwirklich schöner junger Mann, der ein Horn anzubieten hat, das schönere Melodien erzeugt, als Josefine sie je gehört hat. Aber Indigo - so der Name des jungen Mannes - akzeptiert als Zahlungsmittel nur Gold und Papas besitzt zwar Gold aber nicht genug.

So verlässt sie Indigo wieder aber die überirdische Musik hat sich in Josefines Herzen festgesetzt. Sie folgt ihr in der Nacht durch die Straßen der Stadt, bis sie die Grenze überschreitet.

Die Grenze nach Shei'rah, wo Satyrn und Einhörner, Flussnixen und selten auch ein Mal ein Mensch leben und alles von dieser Wundervollen Musik durchflutet ist.

Josefine findet Freunde in Shei'rah, lernt aber auch die Gefahren kennen und findet heraus, dass die Einhörner von einer unerklärlichen Krankheit befallen werden, die sie erblinden lässt und nicht alle Einhörner in der perfekten Welt von Shei'ra glücklich werden.

Das ist auch der Grund, warum Indigo sein Horn verkaufen und in der Welt der Menschen leben will.

In "The unicorn sonata" gibt es keine Bösewichte, keine Aufgabe, die zu erfüllen ist und keine Prophezeiung, die im Halbdunkel gemurmelt wird, auf atemlose Spannung darf man also nicht hoffen. Auch nicht auf eine vielschichte Story, die sich clever entwickelt und alle Leser mit sich zieht. Mit etwas mehr als 150 Seiten ist die Geschichte mehr eine Anregung für die eigene Phantasie und wenn Josefine ihre eigene Musik gefunden hat, bleibt es dem Leser selbst zu entscheiden ob und wann sie wieder nach Shei'Rah zurückkehren wird.

Aber es gibt Charaktere, die voller Leben sind und Peter S. Beagles Sprache, die der Musik der Einhörner würdig ist.

Und es gibt die Illustrationen von Robert Rodriguez. Schon allein deswegen, mag ich das Buch.

Wenn ich "The unicorn sonata" vergleichen müsste, dann mit einem Musical aus der Zeit von Gene Kelly und Frank Sinatra. Es passt nicht in die Gewohnheiten unserer Zeit, aber ist gerade deshalb so schön, wenn man sich nur darauf einlässt.

Wenn Ihr das Buch kaufen, oder noch besser an einen jungen Leser eurer Wahl verschenken wollt, bestellt es am besten bei Conlan Press, dann bekommt ihr ein signiertes Exemplar und Peter S. Beagle hat auch was davon.

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