18.12.2007

Catch 22

Ein Roman von Joseph Heller.

Yossarian stirbt nicht. Das hat Joseph Heller beschlossen. Soll ein anderer ihn unter die Erde bringen, aber er wird ihn nicht sterben lassen. Und so muss man davon ausgehen, dass er immer noch versucht der Absurdität des Lebens eins auszuwischen oder wenigstens aus dem Weg zu gehen.

Aber zurück auf Anfang: Catch 22 beschreibt das Leben und Sterben einer amerikanischen Bomberstaffel auf einer Insel im Mittelmeer während des 2. Weltkrieges. Das absurde Leben und Sterben. Und ich spreche hier von einer Marx-Brothers-Absurdität. Und wenn wir schon dabei sind: Wusstet ihr, dass der Film "Password: Swordfish" seinen Namen von den Marx-Brothers hat? Ich konnte die Marx-Brothers nie so recht leiden und deswegen mag ich wahrscheinlich Catch 22 nicht besonders.

Beispiele? Da gibt es einen Mann mit dem Nachnamen Major, dessen Vater es lustig fand ihn die beiden Vornamen "Major Major" zu geben. Kaum bei der Armee hat das einen IBM-Computer dermaßen verwirrt, dass aus Private Major Major Major der Major Major Major Major wurde. In seinem neuen Rang wurde er postwendend zum Staffelkomandanten ernannt und hat nun keine Ahnung, was er den lieben Tag machen soll, außerDokumente mit falschem Namen zu unterschreiben.

Oder ein kleiner Dialog, der sich während einer Befragung abspielt. Ein Soldat schreibt mit, was gesprochen wird, sein Vorgesetzter sagt zu ihm:
"Lesen Sie den letzten Satz vor!"
Schreib-soldat: "Lesen Sie den letzten Satz vor!"
Klar, weil der Soldat schließlich aufschreibt, was gesagt wird.
Und in dem Stil geht das dann weiter...

Wie gesagt: Absurd und eine Art von Humor, mit der ich nicht allzuviel anfangen kann. Deswegen verlangt kein ausgewogenes Urteil von mir. Wenn ich gemein sein wollte, würde ich sagen man merkt, dass das Buch in den Pausen zwischen der Arbeit geschrieben wurde. Ach ja: In den Pausen zwischen der Arbeit als Werbetexter...
Es hat eine ganze Weile gebraucht bis das Buch erfolgreich geworden ist. 1955 kam das erste Kapitel heraus, 1961 der ganze Roman, 1970 wurde er verfilmt. Aber erfolgreich ist es geworden und zählt zur Weltliteratur. Gut, ich hab auch nicht verstanden, was an Berlin Alexanderplatz so toll sein soll.
"Closing Time" die Fortsetzung von 1994 in dem sich Yossarian als Zivilist versucht, war nur noch ein Echo davon. Ein absurdes Echo.

Wenn es um Kriegs/Militär-satire geht empfehle ich immer noch Eric Frank Russell, besonders seinen Text Allamagoosa.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Was ich so lese