05.11.2007

Der goldene Nazivampir von Absam 2

1942: Nebel liegt über Schloss Kottlitz in Ex-Österreich und tief in den Eigeweiden der Verließe blubbert geschmolzenes Gold vor sich hin. William Blazkowicz, der Occultismusexperte (und alleiniges Mitglied der occulten Sondereinheit des US-Militärs) wird ins ferne Ex-Österreich geschickt, um herauszufinden, was da vor sich geht (und um ein echter Held zu werden). Ein in die Staaten geschmuggelter Propagandafilm der SS-Abteilung "Ahnerbe" zeigt neben ein paar missglückten Versuchen Werwölfe heranzuziehen und die Götter Asgards zu beschwören, Nazivampiere, die nach einem Weg suchen wirklich unsterblich zu werden und sich Immunität gegen Kreuze, Sonnenlicht und Holzpflöcke zu verschaffen. Dagegen muss natürlich etwas unternommen werden, auch wenn Banzkowicz vor allem dadurch glänzt, dass er mittelmäßig ein paar Zauberkunststücke beherrscht und im Angesicht des Feindes nicht allzu sehr zittert. Aber reicht das gegen einen skrupellosen Feind, dessen Reihen verstärkt werden von einem Verräter aus dem eigenen Land? Einen Feind, der die Eckzähne des Grafen Drakula sein eigen nennt?

"Der goldene Nazivampir vom Absam 2" ist ein 45-minütiger Kult-Trash-Pult-Satire-Film aus der Feder und unter Regie von Lasse Nolte und ich war in der Nacht von Samstag auf Sonntag bei der Premiere dabei. Und ich war echt begeistert von dem Film.
Manches hat zwar für den unbgedarften Zuschauer (also mich) nicht viel Sinn gemacht (was hatte ein jüdischer Kreuzritter vor dem Schloss zu suchen? Warum war Sponge Bob im Verließ? Was geschah in "Der goldene Nazivampir von Absam 1"? Wo haben sie Oliver Kalkofe aufgegabelt?) was aber dem unheimlich guten Gesamteindruck nicht schmälern konnte. Super Film! Tolle Kostüme! Tolle Kameraarbeit! Tolles Bühnenbild! Und: tolle Musik (von Tuomas Kantelinen).

Für alle, die sich nichts darunter vorstellen können: Denkt Euch eine Mischung von Hellboy, Indiana Jones mit einer Priese G. A. Romero und Plan 9 from outer Space.

Über die Hintergründe des Films weiß ich nicht viel. Der Regisseur war da etwas wortkarg, als er mit seinem Golfschläger (nicht fragen...) auf die Bühne getreten ist. Ich weiß nur, dass es sein vorletzter Film an der Münchner Filmhochschule war und keiner was davon wissen wollte. Zumindest keiner mit Fördergeldern. Aber der Film hat es trotzdem ins Kino geschafft. Sogar mit Förderung.

Wenn ich was bemängeln müsste, dann wären das 2 Dinge:
1. Der Film hätte ruhig die doppelte Länge vertragen, aber vielleicht kommt das ja noch in "Der goldene Nazivampir von Absam 3: Hossa hossa, Barbarossa" und
2: es kamen zu wenig Frauen darin vor. Vor allem hätte ich nichts gegen ein paar leichtbekleidete Vampirinnen gehabt ^__^

Sollte der Film bei einem Filmfestival in Eurer Nähe laufen: ansehen.

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