30.07.2007

Schreibregel

George Orwell (Animal Farm, 1984, zahlreiche Essays) hat in seinem Essay "Politics and the English Language" ein paar Hinweise zum Schreiben eines Textes aufgeschrieben:

(i) Never use a metaphor, simile, or other figure of speech which you are used to seeing in print.

1. Benutze nie eine Metapher, einen Vergleich oder eine Redewendung, die Du gewohnt bist in den Medien zu sehen.


(ii) Never us a long word where a short one will do.

2. Benutze nie ein langes Wort, wenn es ein kurzes auch tut.


(iii) If it is possible to cut a word out, always cut it out.

3. Wenn es möglich ist ein Wort zu streichen, streiche es.


(iv) Never use the passive where you can use the active.

4. Benutz nie Passiv, wenn Aktiv auch geht.


(v) Never use a foreign phrase, a scientific word, or a jargon word if you can think of an everyday English equivalent.

5. Benutz nie ein Fremdwort, einen Spezialausdruck oder Jargon, wenn es auch ein einfaches Wort dafür gibt.


(vi) Break any of these rules sooner than say anything outright barbarous.

6. Bevor du dich verbiegen musst, brich die oben genannten Regeln.

Kein Kommentar notwendig, aber um euch diese Lektion zu versüßen eine kleine Anekdote, von einem Freund von mir, (seines Zeichens Germanist) der auf einer Tagung war, auf der unter anderem über mittelhochdeutsche Texte und Computer diskutiert wurde. Ein anwesender IT-Spezialist meinte nach der Diskussion, dass Germanisten sich den Kopf nicht über Computerprobleme zerbrechen sollten, schließlich hätten sie von dem System keine Ahnung, weil sie es nicht studiert haben. Die Antwort darauf war: Dann dürften IT-Spezialisten auch nicht mehr sprechen, schließlich hätten sie das System Sprache nicht studiert.
Touche!

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