Vor ein paar Tagen ist George Carlin gestorben. Sagt euch wahrscheinlich nichts und wenn kennt ihr ihn vielleicht aus "Dogma", wo er den Priester gespielt hat, der "Jesus Buddy"-Puppen unter die Leute bringen wollte.
Aber jeder der des Englischen mächtig ist und kein Problem damit hat, dass man über ALLES Witze machen kann, der sollte sich nun bei Youtube und über P2P aufmachen und den Worten des Meisters lauschen. Seine Platten zu kaufen ist wahrscheinlich auch nicht verkehrt, allerdings hat der gute Mann nichts mehr davon.
Am bekanntesten ist wohl sein kurzes Stück "The usage of the word "Fuck"" oder seine Gedanken über die sieben Wörter, die man im US-Amerikanischen Fernsehen nicht sagen darf:
Shit, Piss, Fuck, Cunt, Cocksucker, Motherfucker, Tits.
Aber Carlin war alles andere als jemand, der nur mit schmutzigen Wörtern um sich warf und sich über Golfspieler lustig gemacht hat. Er hat sich wirklich Gedanken über die Gesellschaft gemacht und über eine Sprache in der die Dinge nicht mehr beim Namen genannt werden.
Zum Beispiel das Kriegstrauma. Im zweiten Weltkrieg noch "Shellshock" genannt wurde es zu PTSD - Post traumatic stress disorder.
Sehr schön fand ich auch sein Programm zum Fliegen allgemein und zu den Sicherheitsinstruktionen im Besonderen. Michael Mittermeier ist dagegen nur ein schwacher Abklatsch.
Was mich gewundert hat ist, dass George Carlin am 22.06.2008 nicht von einem fundamentalistischen Christen, einer Feministin oder sonst jemanden erschossen worden ist, sondern dass er mit 71 an Herzversagen starb.
25.06.2008
Ach Fuck! George Carlin ist tot! [Nachruf]
Labels: Comedy, George Carlin, Nachruf, USA
04.07.2007
Der Kaiser der USA
Die Realität ist ein Waffenstillstand zwischen den Fronten verfeindeter Magier
Was wäre, wenn man sich die Realität einfach so zurechtlegen könnte, wie man will? Das wäre dann so etwas wie Magie. Und Magie gibt es bekanntlich nicht. Oder doch? Ein Beispiel:
Joshua Norton
Irgendwann zu Beginn zweiten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts wurde in England der zukünftige Kaiser von Amerika und Beschützer Mexikos Norton I von San Francisco geboren. Er lebte von 1811 bis 1849 in Südafrika, bevor er nach San Francisco zog. Dort war er ein erfolgreicher Geschäftsmann, bevor er sich mit peruanischem Reis verkalkulierte und 1858 bankrott ging.
Er verließ San Francsico mit unbekanntem Ziel, kehrte aber im Jahr darauf in einer Phantasieuniform zurück und erklärte sich am 17. September 1859 zum Kaiser dieser Vereinigten Staaten und Schutzherren von Mexico.
Größenwahn? Ohne jeden Zweifel. Aber unbestritten ist auch, dass Kaiser Norton 21 Jahre lang über sein Reich herrschte, ohne dass es ihm jemand streitig machen wollte. Nur einmal wurde er von einem Polizisten verhaftet, der ihn in eine Irrenanstalt einweisen lassen wollte, aber der Polizeichef wusste, was sich gehörte und Norton war schnell wieder auf freihem Fuss - und außerdem salutierten die Polizisten San Franciscos künfig, wenn sie Norton begegneten.
Er bekam sein Essen in den Restaurants der Stadt, die sich damit brüsteten Kaiserliche Hoflieferanten zu sein und hatte für sich und seine zwei Hunde immer eine Loge im Theater frei. Er hatte auch seine eigene Währung (die natürlich heute kaiserliche Preise bei Liebhabern erziehlt) und als er eine neue Uniform brauchte, wurde sie ihm von den Bürgern der Stadt finanziert.
Und alles was er dafür tat war durch die Stadt zu laufen, 'seine' Polizei und die Bauarbeiten an öffentlichen Straßen zu beaufsichtigen und ab und zu eine Rede zu schwingen. Seine Kaiserlichen Dekrete allerdings wurden zwar in den Zeitungen gedruckt, aber weder Regierung noch Militär nahmen sie ernst, was ihn ziemlich gewurmt haben muss. Einzig sein Dekret, dass niemand seine Stadt "Frisco" nennen soll hat heute noch gewisse Gültigkeit.
Ich finde es faszinierend, wie aus einem gescheiterten Geschäftsmann der Kaiser der Vereinigten Staaten wurde. Und ein Schriftsteller zu werden ist viel einfacher als Kaiser zu werden. Man muss nur verrückt genug sein. Aber wer ist das nicht?
Labels: Größenwahn, Joshua Norton, Magie, Norton I, Realität, San Francisco, USA
Was ich so lese
-
Isle of Kerrera – Malreise nach Schottland - Dies ist der erste Teil meiner Schottland-Reise: Impressionen von der kleinen Insel Kerrera, nur wenige Kilometer von Oban in den schottischen Highlands en...
-
Engage 16: Open Up the High End - Lesson 16 of the free Engage course explores how to shift your reality from needing, striving, and wanting to already being inside the life you truly wish ...
-
FBM 2024 – Triff mich 8-) - Die Frankfurter Buchmesse 2024 rückt immer näher, und da ich Buchcoach des Jahres geworden bin, werde ich dieses Jahr dort sein und sogar einen Vortrag hal...
-
Noah Schnapp ดาราจาก Stranger Things ได้รับการสนับสนุนจากแฟนๆ หลังจากเปิดเผยว่าเป็นเกย์ - Noah Schnapp ดาราจาก Stranger Things เปิดเผยว่าเป็นเกย์ “หลังจากถูกกลัวอยู่ในตู้เสื้อผ้ามา 18 ปี” นักแสดงชาวอเมริกันผู้รับบทเป็น Will Byers ในซีรีส์ไซไฟย...
-
“Cheetos” For Families in Need - The post “Cheetos” For Families in Need appeared first on English Russia.
-
How Technical Writers use Microsoft Visio - For the past two weeks, I have been fixing FrameMaker document graphics. The problem is that the graphics contained in those documents do not conform to c...
-
A longboarder's closest calls over 10 years of filming - [image: top-10-close-calls-longboard.jpg] Lonboarder Josh Neuman put together this compilation of his ten closest calls while filming his longboarding over...
-
SSL-Testbetrieb - Diese Seite läuft ab sofort mit SSL (Testbetrieb). Falls irgendetwas nicht wie gewohnt funktionieren sollte, bitte einfach kurz Bescheid geben. [image: ;-)]
-
Comic vom 06. Februar 2014! - Hallo ihr tapferen Bewohner kälteren Klimas, hier der Comic von letzter Woche! Ich hoffe ihr habt euch noch nichts gebrochen da draussen! Nicht der beste ...
-
Take Me To Your Leader - Acht Jahre nach der Veröffentlichung dieses Album von 2005, des einzigen vollwertigen Hawks-Studioalbums der Nullerjahre, darf man es sich guten Gewissen...
-
-
-
-