30.06.2010

Reginbert must die

Kurzfassung:

1. Kämpfer müssen kämpfen
2. Schreiber müssen schreiben
3. Sterben müssen wir alle mal


Langfassung:

Ja ich gebe zu, es ist was man auf Neudeutsch "Spoiler" nennt, wenn ich verrate, dass ich in meiner Rolle als Bürger (einfarbig) Reginbert gleich in der zweiten Szene das Zeitliche segne, aber wenn eine Nebenfigur, die man noch nie zuvor gesehen hat zum ersten Mal den Mund aufmacht und danach gleich gegen zwei der Hauptfiguren handgreiflich wird, dann ist das wahrscheinlich keine allzu große Überraschung.
Um einen besseren Mediziner als mich zu zitieren: "Er ist tot, Jim ..."

Würger Bürger Reginbert in Aktion

Weil ihr euch jetzt wahrscheinlich fragt, wovon ich hier überhaupt fasele, hier nochmal kurz die Vorgeschichte: So um das Jahr 1105 (etwa zur Mittagszeit) kam ein Mann namens Heinrich auf die Idee, dass es jetzt ja wohl höchste Zeit sei, den Laden seines Vaters zu übernehmen, schließlich betrug die Lebenserwartung nicht viel über 30 Jahre und Heinrich hatte noch eine Menge vor. Dummerweise war Heinrichs Vater der Kaiser Heinrich IV. und dessen Laden das Deutsche Reich. Es gab also mächtig Stunk.
Und das hatte auch Auswirkungen im kleinen Moosburg, das gerade mal ein Kloster und eine Burg besaß, sich aber noch nicht mal 'Stadt' nennen durfte (heute ist es genau umgekehrt, ich weiß nicht, ob sich dieser Tausch gelohnt hat ...)
Die Burghartinger, die von Heinrich IV. ordentlich gepusht worden sind, wurden plötzlich fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel, oder sagen wir besser wie ein dampfender Pferdeapfel, Kartoffeln kannte man zu der Zeit in Europa schließlich noch nicht.
Was danach genau passiert ist weiß man nicht mehr so genau. In Moosburg hat's ein paar mal schlimm gebrannt und mit dem investigativen Journalismus hat man's damals auch nicht so genau genommen, jedenfalls haben die Geistlichen im Moosburger Stift ihre Vögte, die Burghartinger vor die Tür gesetzt. Die mussten damit auf die Einnahmen aus Verwaltung und Rechtsprechung verzichten und konnten es sich Mangels Einnahmen auch nicht leisten genügend Einfluss (sprich Söldner) zu kaufen, um ihr angestammtes Recht einzufordern.
Tja, dumme Sache, das. Aber ich würde mir nicht die Mühe machen das alles zu erzählen, wenn die Geschichte damit schon zu Ende wäre. Neinneinnein, die Burghartinger durften nach 20 Jahren wieder in die Stadt, durften wieder Vogt spielen und alle waren glücklich. Und die ganz Großen haben dafür gesorgt, dass es dazu kam. Otto IV. von Scheyern / Wittelsbach mischt mit, ebenso Otto VI und der Tod und die Zeit persönlich.
Zumindest im Festspiel "Die verbotene Stadt", das mehr oder weniger an Originalschauplätzen in Moosburg aufgeführt wird. Und ich bin mitten drin. Im Schauspiel zwar nur bis Szene 2, aber drumherum als Texter für Flyer, Werbefilm und Programmheft.
Und natürlich als Kampfchoreograph. Muss sich ja mal auszahlen, dass ich jahrelang Moderne Schwertkunst mache. Selbst wenn ich dabei gleich den Bühnentod sterbe ...

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