03.12.2008

Gewinner und Verlierer

Parallel zum Nanowrimo lief hier den November über ein Alternativ-Wettbewerb für den etwas Unvollendetes eingereicht werden sollte, das wahlweise nicht mehr als 50 oder nicht mehr als 5 Wörter hat.

Und heute kann ich euch die beiden Gewinnerinnen der beiden Kategorien präsentieren: Cornelia Travnicek und Manuela Obermeier.

Cornelia kennt ihr ja schon (und wenn nicht, dann holt das gefälligst nach!).
Sie hat den Erzählband "Aurora Borealis" und den Roman "Die Asche meiner Schwester" geschrieben, dafür diverse Auszeichnungen eingeheimst und arbeitet auch schon wieder am nächsten Buch (erscheint 2010), aus dem das Fragment, das sie eingereicht hat, stammt:

"Beim aus dem Bett steigen verfängt sich zwischen meinen Zehen etwas glitschig-schleimiges, was meinem immer noch alkoholgetränkten Gehirn einen Ekelschock versetzt. Ich sehe nach unten und erkenne das Pfefferminzkondom, diese Perversion unserer Sexkonsumindustriegesellschaft, welches sich um meinen Fuß ringelt.

„Woäh."

Wenigstens haben wir es verwendet."


Manuela Obermeier ist eine Neuentdeckung. Zumindest für mich. Sie schreibt seit der 2. Klasse (die rund 30 Jahre zurückliegt, wenn ich mich nicht total verrechnet habe) mal mehr, mal weniger häufig hat aber bisher nur was in einer Anthologie veröffentlicht. Ohne deswegen das Handtuch zu werfen. Sie lebt mit 1,0 Männern und 3,5 Katzen in der Nähe von München. Wie sich das für ein Fragment gehört bleibt ihr eingereichter Text in viele Richtungen offen:

Aufhören! Ich bin nicht tot!


Mein Dank an die Gewinner und alle, die mitgemacht haben. Spontan habe ich mich dafür entschieden, dass JEDER, der mitgemacht hat, auch was von mir dafür bekommt.

Ja, manchmal ist das so einfach...

Ich möchte auch noch ein paar Worte an die Verlierer loswerden. Und ich möchte dabei ein wenig ausfallend werden, also wenn euch gerade mehr nach Friedefreudeeierkuchen ist, dann lest bitte nicht weiter.

Als Verlierer definiere ich all diejenigen, die gar nicht erst die Zeit / Kraft / Inspiration gefunden haben, maximal 5 Worte aneinanderzuhängen, sie in eine Mail zu packen und abzuschicken. Oder es einfach vergessen haben. Oder sich gedacht haben: "Da gewinne ich eh nicht." Oder was weiß ich... Schwammige Regeln und nicht gleich auffindbare Email-Adresse sind keine Ausrede, es gab trotzdem genug Leute, die es geschafft haben.

Kein Wunder, dass keiner eure bescheuerten Manuskripte (die eh nie fertig werden) lesen will. Ihr habt es einfach nicht drauf. Ihr versucht es ja noch nicht mal! Ich weiß gar nicht, was ihr hier wollt. Verschwindet, bevor ich euch mit der abgesägten Doppelläufigen vom Hof jage!
Darth Vader würde es so ausdrücken: "I find your lack of faith... disturbing"
Und dann würde er diese Sache mit Zeigefinger und Daumen machen.

Ja, ich weiß, ihr habt Haustiere zu versorgen, Toiletten zu putzen, das Essen zu verdauen, Geld zu verdienen und zwischendurch muss man ja auch mal wieder sehen, was die Promis so machen, nicht wahr, aber ich bitte euch! Wenn ihr noch nicht mal 5 Wörter im Monat hinbekommt, was bekommt ihr dann hin?

Vielleicht lag es ja auch daran, dass ich geschrieben habe, dass nur
Qualität zählt und nicht die Quantität. O.K., wenn ihr darauf keine Lust habt, dann kann ich das als Grund zählen lassen. Im nächsten Wettbewerb wird Qualität kein Kriterium mehr sein, versprochen.

So und jetzt schreibt mir, was euch davon abgehalten hat, euer Buchpaket zu gewinnen, oder noch besser, was ich mir denn einbilde hier den Reich-Ranitzki zu markieren und grundlos loszuwettern.

Publikumsbeschimpfungen machen keinen Spaß, wenn sich das Publikum nicht angesprochen fühlt.


Ach ja: Wer von
Wettbewerben, die einen Monat lang dauern, noch nicht genug hat kann ab jetzt beim MaBeGroMo mitmachen oder im März beim NaNoEdMo. Oder beim NaBloPoMo. Oder, oder, oder...

So, jetzt dürft ihr flamen...


Update: Cornelia hatte eine kleine Berichtigung, die ich einfach mal so aus ihrem Blog übernehme:
Sebastian schreibt sehr nett, die Szene wäre aus meinem nächsten Buch, was schon stimmt, aber nicht ganz, sie ist nämlich aus dem nächsten Roman, den es noch gar nicht richtig gibt. Vorher kommen noch Texte in der Edition Thurnhof (gegen Ende des Jahres) und mein nächster Band mit Kurzgeschichten erscheint schon 2009, beim Verlag Skarabaeus. Es ist schön, produktiv zu sein.

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