07.11.2008

Pfannkuchen [Off topic]

Ich steh auf Pfannkuchen.

Keine Ahnung warum, oder was das über mich aussagt, aber es gibt wenig, was mich seit Jahrzehnten begeistern kann. Besonders mit Nutella und einem Glas Milch ...

Deshalb - und in einem völlig irrationalen Anflug von Fernweh - verrate ich euch jetzt mein Rezept. Fragt mich nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat.

Zumindest verrate ich es euch so ungefähr, denn beim Kochen ist es wie beim Schreiben: Man kann es nach einer Vorlage machen und sich an die Regeln halten, aber es ist spannender, wenn man rein nach Gefühl Zutaten verrührt, die zusammenpassen könnten. Klappt nicht immer, ist aber immer lehrreich.

Aber ich will hier keine Parallelen heraufbeschwören, wo keine sind ...

Man nehme also:

Ein paar Eier
Jede Menge Mehl
Milch
Eventuell Wasser
Salz
Eine halbe alte Banane
Butter oder Öl oder einfach nur eine gute Pfanne, an der nichts anbäckt
Andere Zutaten für den Geschmack wie Nüsse, Branntwein, Schokolade, etc. pp.

Ich trenne die Eier für den Teig und schlage das Eiweiß zu Eischnee. Erstens weil man damit angeben kann, wenn man das auch ohne Rührgerät hinbekommt und zweitens weil der Teig dann fluffiger wird. Ihr könnt mich für den Ausdruck "fluffiger" mit Eiern bewerfen, wenn ihr wollt, aber so ist es nun mal. Die weißen Klümpchen im folgenden Bild sind kleine Eischneeinseln.



Mischt so viel Milch und / oder Wasser zum Mehl, bis sich ein Teig ergibt, den man noch gut ausgießen kann, der aber auch nicht zu dünnflüssig wird. Wie dick der Teig werden soll, ist Geschmackssache, Hauptsache ihr lasst ihn eine ganze Weile stehen, bevor er in die Pfanne kommt. Den Eischnee könnt ihr gleich unterheben oder erst später. Statt normalem Wasser kann man auch Mineralwasser nehmen. (Oder Vodka, aber verklagt mich danach nicht ...) Hilfreich für die Konsistenz ist auch eine alte Banane. Je glibberiger desto besser. Sie trägt Geschmacklich nicht viel bei, klebt aber den Teig so richtig schön zusammen. Keine Ahnung ob das auch mit den üblichen anderen Verdächtigen wie Gelantine, Uhu oder Zement funktioniert, aber eine halbe Banane reicht völlig aus.
Die richtige Temperatur ist ein wenig kniffelig. Macht die Pfanne auf jeden Fall nicht zu heiß. Ihr habt Zeit. Wenn ihr den Teig eine Stunde lang gehen gelassen habt, dann könnt ihr auch noch eine halbe Stunde fürs ausbacken / zwischendurch naschen erübrigen, oder?

Wenn der Teig dann so aussieht ist es Zeit ihn zu wenden:



Am besten mit der Pfannenschleudertechnik. Ob doppelter Toulup oder Salto mit dreifacher Schraube ist dabei eigentlich egal. Pfannkuchenwenden ist nicht so populär wie Skateboard-Tricks oder Penspinning, deshalb brechen auch keine Glaubenskriege aus, wenn ihr einen Pfannkuchen falsch wendet - allerhöchstens wenn ihr den Teigfladen im falschen Landesteil "Eierkuchen", "Krapfen" oder was in der Art nennt.

Faux-pas sind allerdings (zu viel) Öl in der Pfanne und überflüssige Schwenkerei, um den Teig in der Pfanne zu verteilen. Der Teig weiß schon, wo er hin muss, da muss man nicht besorgte Mutti spielen und nachhelfen.

Ein schöner Pfannkuchen, der Zeit hatte sich auszubreiten sieht nach dem Wenden dann so aus:



Hmm ... lecker!

Wer will, kann vorher schon was mit Teig auf die Pfanne schreiben (spiegelverkehrt natürlich) um sich selber oder wem auch immer eine Nachricht zukommen zu lassen. Bei mir ist das meist so was wie: "Genug!" "Gefahr!" "Überfressen ..."

Und wer einfach nur viel Pfannkuchen für sein Geld haben will, fährt am besten nach Ameland zum Pfannkuchenhaus.

Und während man so vor sich hinbäckt, kann man seine Gedanken schweifen lassen zu fernen Ufern und den Geschichten, die man über sie erzählen könnte.



Ach ja ...

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