07.11.2008

Das Sakriversum [Review]

Roman von Thomas R. P. Mielke

Wir befinden uns im Jahre 2018. Die gesamte Menschheit vergeht im Blitz von Neutronenbomben. Die gesamte Menschheit? Nein. Goetz von Coburg, ein Nachkomme des Kathedralenbaumeisters überlebt „zufällig“ als er in den Keller geht, um Bleilettern für die Druckerpresse zu holen. In der Kathedrale stösst er auf entfernte Verwandte, die seit 700 Jahren unter dem Dach des Gotteshauses wohnen – im sogenannten „Sakriversum“, das aufgeteilt ist in Nord und Süd („Bankerts“ und „Schander“) Die Bewohner des Sakriversums sind im Lauf der Jahrhunderte auf einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe zusammengeschrumpft. Diese drei Parteien müssen sich zusammenraufen um überleben zu können.

So. Hmmm. Ja. Doch. Man könnte das Buch mit etwas gutem Willen durchaus lesen. Es ist von der Sprache her nicht schlecht, aber die Story ist einfach viel zu abgehoben. Mystik, Nostradamus, Klone, Religion, das Magnus Opus, der Gral… alles mit reingemischt. Es gibt irgendwie eine verdrehte Art von Sinn und die Moral ist auch klar: Die Angst vor der Vernichtung, bzw. die Dekadenz vernichtet die Menschheit. Aber es gibt logische Löcher noch und nöcher, wie zum Beispiel die drei abgestürzten Artisten, die hässliche Flecke auf den Stufen hinterlassen sollten, dann später aber einfach nicht mehr da sind. Außerdem tauchte die Flugmaschine ein wenig plötzlich auf und die Intrigen des „Königs“ Corvay Llewellyn (letzter echter Prince of Wales übrigends, falls es jemanden interessieren sollte) haben nicht wirklich begeistert.

Zusammenfassung: Die Idee ist an sich nett und ich mag eigentlich auch so Freimaurer-Klon-Computer-Zeugs, aber das Ganze war nicht spannend genug für Fiction und nicht informativ genug für Illuminaten-Literatur. Aber es hat zumindest eine bestimmte Stimmung rübergebracht, was ich an einem Buch sehr schätze.

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