16.05.2008

Strange Roads

Lisa Snellings-Clark ist eine Künstlerin, die sich irgendwo zwischen Malerei und Bildhauerei tummelt - und zur Literatur hinüber schielt. So ist in Zusammenarbeit mit ihr eine auf 1000 Stück limitierte Buchserie enstanden, zu der neben Neil Gaiman und anderen auch Peter S. Beagle beigetragen hat.

Die Idee dahinter ist folgende: Der jeweilige Autor bekommt ein paar der Werke von Snellings-Clark und starrt so lange darauf, bis ihm eine Geschichte dazu einfällt. Beagle hatte mit dieser Methode anfangs seine Probleme und "King Pelles the sure", die erste der Geschichten, die von einem König handelt, der auch mal einen Krieg führen will und damit fürchterlich auf die Nase fällt, finde ich auch nicht besonders gelungen. Sie bleibt unter den Möglichkeiten von Beagle zurück.

Das machden die beiden anderen Geschichten aber mehr als wett.

In "Spook" geht es um einen Geist, der einem Mann unnötig das Leben schwer macht. Die beiden einigen sich auf ein Duell und da man Geister ja nicht mit Pistolen oder Schwertern angehen kann, bekämpft man sich in diesem Duell mit grottenschlechten englischen Gedichten. Ich kannte bisher nur die Vogonische Posesie und Friederike Kempner, das war eine echte Bildungslücke und hat viel Spass gemacht zu lesen.

Die andere Geschichte "Uncle Chaim and Aunt Rifke and the angel" schlägt ernstere Töne an. Onkel Chaim ist ein Maler. Eines Tages steht ein Engel in seinem Atelier und verlangt von ihm, dass er nur noch diesen Engel malen soll. Nach einer Weile wird klar, dass mit diesem Engel irgendwas nicht stimmen kann und Tante Rifke behauptet sogar, dass ein Dybbuk in dem Geist steckt...

Zusammen mit den Bildern von Snellings-Clark eine runde Sache. Wie immer zu haben bei Conlan Press.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Was ich so lese