11.10.2007

In meinen Taschen die Sterne wie Staub

1984 erschien "Stars in My Pocket Like Grains of Sand" von Samuel R. Delany und auf den üblichen Bücherflohmarkt-Wegen ist die deutsche Ausgabe (In meinen Taschen die Sterne wie Staub.) in meine Hände gelangt.

Um es vorweg zu nehmen: Ich bin nur bis Seite 100 gekommen. Danach hab ich nur noch schnell den Rest durchgeblättert, was mir bestätigt hat, dass man es hier mit einem Stück nicht ganz einfacher Literatur zu tun hat. Literatur wohlgemerkt. Mit Anspruch. Im All. In der Zukunft.

Sehr verwirrend...

Im ersten Abschnitt des Buches geht es um die "Ratte" Korga, einen Menschen, der einer speziellen Behandlung unterzogen wurde, die seine Aggression und Sorgen eindämmt. Die Ratte ist nicht besonders schlau und wird als Arbeiter auf verschiedenen (Forschungs)Stationen eingesetzt, wobei die Behandlung mal besser mal schlechter, aber immer ziemlich mies ist.

Schließlich wird er von einer Frau gekauft (was eigentlich verboten ist) und in die Wüste entführt, wo sie ihm einen speziellen Handschuh anzieht, den man sich als futuristisches Wikipedia vorstellen kann. Sobald er den Titel eines Datenwürfels mit einem Buch sieht, vermittelt ihm das System in Windeseile den Inhalt des Buches. Das ganze nennt sich "general information" und kommt im ganzen weiteren Verlauf vor.

Darüber hinaus muss seine Befreierin enttäuscht feststellen, dass er schwul ist, was sie aber nicht daran hindert, trotzdem Spass mit ihm zu haben.

Schließlich wird er wieder eingefangen und zurück auf eine der Forschungsstationen gebracht, in der er beinahe stirbt, als der gesamte Planet bei einem Angriff (?) ausgelöscht wird. Seine Geschichte erstreckt sich bis dahin etwa über 40 Jahre.

Er wird vom Planeten gerettet und einem ebenfalls schwulen Diplomaten zugeteilt. Vor dem Hintergrund der politischen Verstrickungen des Universums, wird ihre Geschichte weitererzählt.

Delany nimmt kein Blatt vor den Mund. Nicht dass er so explizit schreiben würde wie P. J. Farmer z. B. in "Fleisch", aber er hat auch kein Problem damit, Sex als etwas ganz Normales darzustellen. Oder als etwas das seltsamen Regeln unterliegt. Auf manchen Planeten, darf man nur Sex haben, wenn man die passende Körpergröße hat...
Aber das ist auch schon das Einzige, womit ich etwas anfangen konnte. Dabei ist sein Ziel durchaus nobel: Eine fremdartige zukünftige Gesellschaft in einer entsprechend fremdartigen Weise darzustellen. So muss man jedes Mal misstrauisch werden, wenn man "er" oder "sie" liest. Auch "Mann" oder "Frau" haben nichts mehr mit dem Geschlecht zu tun, sondern eher mit der sexuellen Ausrichtung. Aber verstanden habe ich das nicht.

Aber zum Glück gibt es ja noch schlauere Menschen als mich und die Besprechungen des Buches, die ich gelesen habe, waren eigentlich durch die Bank positiv. Die meisten wollten sogar eine Fortsetzung.

Und was lernen wir daraus? Die Geschmäcker sind verschieden. Also macht euer Ding und lasst euch zwar Ratschläge geben aber nicht dreinreden. Und vor allem: Seid mutig, macht was Neues!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Was ich so lese