03.07.2007

Was lernen wir aus dieser Absage?

Willkommen zu einer weiteren Lektion in "Was lerne ich aus dieser Absage?"
Wenn man alles gründlich falsch macht, bekommt man eine wie diese hier:



haben Sie vielen Dank für Ihre E-Mail und das Angebot, Ihre Manuskripte in unserem Verlag zu publizieren.

Zu unserem Bedauern aber müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir von Ihrer freundlichen Offerte keinen Gebrauch machen können, da die von Ihnen angebotenen Arbeiten nicht in unsere Verlagsprogramme passen. Die von Ihnen angebotenen Genre Science-Fiction und Fantasy werden in unserem Verlag nicht mehr publiziert.

Auch glauben wir, Ihre persönlichen Erinnerungen sind zwar für Verwandte und Bekannte als Zeitdokument und Lebenszeugnis eines geliebten Menschen von Interesse, aber als Lektüre für eine große Leserschaft, die wir ja aus wirtschaftlichen Gründen ansprechen müssen, sind sie doch zu persönlichkeits-bezogen.

Es tut uns leid, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können, freuen uns aber, dass Sie uns Ihre Manuskripte vorgestellt haben. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach einem geeigneten Verlag.



Die Fehler:

1. Science-Fiction und Fantasy. Das einzige was schwieriger an einen Verlag zu bringen ist, das ist Lyrik. Höchstens getoppt von Fantasy-Lyrik. Oder altindischer Fantasy-Lyrik. Auch wenn es traurig ist und es immer wieder Fantasy-Manuskripte aus Deutschland verlegt werden: Fantasy ist nicht gefragt. Mit Science-Fiction kenn ich mich nicht so aus (ich hab an obigen Verlag gar kein SciFi-Manuskript geschickt, aber das nur so am Rand) aber da wird es ähnlich sein. Es gibt einfach zu viel guten Stoff aus Amerika und England. Wer wirklich nicht von Fantasy loskommt, der hat noch am ehesten Chancen, wenn er unter Lizenz für ein Rollen- oder Computerspiel schreibt, oder einfach noch hartnäckiger ist.

2. Persönliche Erinnerungen. Sprich Autobiographie. Mögen Verlage gar nicht, auch wenn es in den Texten gar nicht so sehr um das eigene Leben geht und das Ganze toll geschrieben ist. Es gibt zu viele "Ach ja, und damals, als Tante Rosi gestorben ist und alle ganz traurig waren"-Texte. Abhilfe kann eine schönere Verpackung sorgen. Als Krimi vielleicht. Was aber immer noch nicht garantiert, dass der Inhalt auch gut ist.

3. Mehrere Manunskripte auf ein Mal. Der Gedanke ist gut. Der Verlag kann sich raussuchen, was ihn gerade interessiert und sieht, dass der angehende Schriftsteller nicht gleich sein Erstlingswerk in allen Bestsellerlisten sehen will. Klappt nur leider nicht.

4. Großer Verlag. Wär zwar schön gleich weiter oben anzufangen, aber da nichts daraus wird wartet man lange auf die Absage und bekommt auch nicht gesagt, was man das nächste Mal besser machen könnte (das gibt's nur bei mir ^__^).

Also: Falls Ihr Fantasy schreibt, macht mal was ganz anderes, sucht euch eine Nische, hört auf zu schreiben oder macht euch auf einige frustrierende Jahre gefasst. Schickt immer nur ein Manuskript an einen Verlag und erkundigt euch vorher was dieser Verlag gerade veröffentlicht und wie er die Manuskriptangebote gerne hätte.

Und: Nicht aufgeben!

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