22.04.2009

Späte Liebe [Review]

Ja, besser. Viel besser. Jetzt verstehe ich auch, was an Singer so toll ist, dass er einen Literaturnobelpreis bekommen hat.

"Späte Liebe" ist zwar jetzt kein Buch, für das ich mich wegschmeißen würde, aber es oszilliert schön zwischen US-Amerikanischer Gegenwart, der verlorenen Welt des "Schtetls" in Polen oder sonstwo und dem generellen Herausgefallensein aus der Zeit.

Manchmal konkret, manchmal mysteriös-symbolistisch- metaphorisch, oder wie ein Literaturwissenschaftler das auch immer ausdrücken würde.

Jedenfalls viel viel besser als der Film "Bis später, Max!"

Allerdings hab ich's nicht so mit dem jüdischen Humor. Kauft euch mal ein Buch mit jüdischen oder jiddischen Witzen und versucht mal darüber zu lachen. Das wird meistens schwierig sein, zumindest hatte ich damit Probleme während des Studiums.

Gut, in Regensburg hat man zu der Zeit wahrscheinlich eher die Bedeutung von "88" gelernt, als die Feinheiten des jüdischen Humors, aber man kann mir nicht vorwerfen, dass ich es nicht versucht hätte.

Dann doch lieber Erzählungen vom Kaliber eines "Der Golem" von Gustav Meyrink. Für diese Art von Geschichten, die sich noch weiter von der Realität entfernen, passt die Sprache und denkweise dieser verlorenen Welt perfekt.

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