Kurzfassung:
- Im Jahr 1976 wurde eine Legende geboren
- Am 28. Juli 2006 starb ihr Schöpfer David Gemmell
Langfassung:
Das Leben ist kompliziert. Es ist so kompliziert, dass die Leute wohl schon immer der Meinung waren, dass es schier nicht auszuhalten ist, wenn man es nicht drastisch vereinfacht. Wenn man nicht zum Beispiel behauptet Fantasy könnte keine hohe Literatur sein oder dass es total dämlich ist, wenn Vampire glitzern und deshalb in der regenreichsten Stadt der USA leben. So was in der Art.
Eine meiner unzulänglichen Vereinfachungen bezieht sich auf Schriftsteller mit Doppelkonsonanten im Namen. Andere schreiben zwar auch gute Bücher, aber bei denen kann ich mir eigentlich sicher sein, dass ich nicht daneben greife. Leute wie Eric Frank Russell oder eben David Gemmell. Dass ich auch in diese Kategorie passe ist natürlich reiner Zufall ;)
Das erste Buch, das ich von Gemmell gelesen habe, muss mir auf irgend einem Bücherflohmarkt in die Hände gefallen sein und beim Titel "Legend" kamen mir zuerst ein paar Assoziationen mit dem Fantasy-Film, den das Buch in meinem Kopf aber danach völlig verdrängt hat, Mia Sara hin oder her.
Es ist eines der Bücher, das die Schwelle von der bloßen Unterhaltung zur Kunst überschreitet. Ich behaupte das einfach mal so und führe es auf den Umstand zurück, dass Gemmell die erste Skizze zu diesem Buch verfasste, als bei ihm Krebs diagnostiziert wurde (fälschlicherweise, wie sich später herausstellte). Der Schatten des Todes hing also beim Schreiben über ihn und hat sich an mehreren Stellen in seinem Buch manifestiert. Als Druss Deathwalker, die Legende, die noch einmal zurückkehrt, um sein Volk vor den Horden der Nadir zu retten, als seine dämonische Axt Snaga und als die Mauern der Festung Dros Delnoch.
Ich kann nicht genug von diesem Buch schwärmen, denn es schafft nicht nur eine glaubhafte vielseitige Geschichte zu erzählen, sondern hat mich auch zwischenzeitlich im Unklaren gelassen, wer aus der Belagerung von Dros Delnoch als Sieger hervorgehen wird und wer sie überlebt.
Die anderen Bücher, die ich seitdem von ihm gelesen habe sind nicht ganz so intensiv, aber es ist ja auch schwer eine Liebe auf den ersten Blick zu übertrumpfen.
Was mir an Gemell außerdem gefällt ist sein Versuch eine Botschaft zu vermitteln und seine Leser dazu zu bewegen ein wenig heldenhafter in ihrem Leben zu sein.
Ich weiß nicht, ob das wirklch funktioniert, aber es ist auf jeden Fall eine gute Sache.
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